Spirituelle Führung durch Swami Sivananda

swami s14Yoga Vidya Lebensgemeinschaft, Teil 7

Swami Sivanandas intensive Praxis in den 20er Jahren und was das heißt für die Spiritualität von Yoga Vidya.

Namaste und herzlich willkommen zum Lebensgemeinschafts-Podcasts von www.yoga-vidya.de. Mein Name ist Sukadev, ich bin Gründer und Leiter von Yoga Vidya, und ich spreche hier über einige Grundlagen der Yoga Vidya Lebensgemeinschaft. Wir sind gerade dabei, über Swami Sivanandas Lebens zu sprechen, oder eigentlich, ich bin dabei, über Swami Sivanandas Leben zu sprechen und darüber zu sprechen, was das heißt letztlich für die Spiritualität von Yoga Vidya. Yoga Vidya bezieht sich ja auf Swami Sivananda, diesem großen indischen Yogameister, der von 1887 bis 1963 gelebt hat. Swami Sivananda war 1922/1923 von Malaysia nach Indien ausgewandert. Nach einem Jahr Wanderzeit durch Indien ließ er sich nieder in Rishikesh. Rishikesh ist ein kleiner Ort – oder damals war es ein kleiner Ort – am Ganges, auf einer der großen Pilgerpfade, die sowohl zu Gangotri führen, also zu einer Quelle vom Ganges, wie auch zu anderen Heiligtümern. Und dort, wo Swami Sivananda sich niederließ, war der so genannte Swarg Ashram. Swarga heißt eigentlich Himmel, es ist also der Ashram, der zum Himmel führt. Und dieser Ashram war ein Ashram, der nicht auf einem Meister beruhte, sondern es war ein Ashram, der gegründet worden war eben für die Verpflegung von Pilgern. Ein paar Menschen ließen sich auch dauerhaft nieder, um dort dauerhaft zu praktizieren, aber die Mehrheit der Menschen lebte dort ein paar Tage oder ein paar Wochen oder ein paar Monate, um dann weiterzuziehen in die Orte, die weiter oben am Ganges waren. Swami Sivananda kam dorthin und überlegte, wie er weiter praktizieren soll. Dort traf er dann einen Meister namens Swami Vishwananda. Swami Vishwananda war ein selbstverwirklichter Heiliger der Vedanta-Tradition, also der Tradition der Einheit mit dem Unendlichen. Swami Vishwananda sah in Swami Sivananda den Schüler, Swami Sivananda sah in Swami Vishwananda den Lehrer. Intuitiv merkten die beiden, dass sie eine tiefe Verbindung hatten. Und so lernte Swami Sivananda von Swami Vishwananda zwar nur sehr kurz, die beiden blieben, manche sagen, nur ein paar Stunden, andere sagen, ein paar Tage zusammen, dann gab Swami Vishwananda dem Swami Sivananda die Einweihung in Sannyas. Sannyas heißt Entsagung, Sannyas ist das Gelübde des Mönches bzw. der Nonne. So wurde Swami Sivananda auch relativ zügig, also ohne lange Vorbereitung als Brahmachari, als Novize, eigentlich ohne irgendwelche Vorbereitung, direkt zum Swami geweiht. Swami Vishwananda war durchaus ein bekannter Swami aus Varanasi, also Benares, aber er war nur eine kurze Zeit in Rishikesh. Die beiden hielten zwar noch eine Weile Briefkontakt, aber wichtiger war, die beiden hielten einen spirituellen Kontakt, den Kontakt der spirituellen Beziehung. Diese ist schwierig zu beschreiben und man kann sagen, ähnlich wie Swami Sivananda Swami Vishwananda nur kurz gesehen hatte, so ähnlich hat von Yoga Vidya in Bad Meinberg oder auch in sonstigen Zentren und Ashrams niemand Swami Sivananda persönlich gesehen. Aber die tiefe innere Beziehung ist das, was uns besonders prägt. Swami Sivananda lernte von Swami Vishwananda durch seine Briefe und durch die kurze persönliche Beziehung, dann umso mehr durch die spirituelle Beziehung. Und so ähnlich ist es auch mit uns bei Meditation Vidya. Wir fühlen eine tiefe spirituelle Beziehung zu Swami Sivananda, wir verbinden uns mit ihm zum einen über die Bücher von Swami Sivananda, über die Bücher über Swami Sivananda, über die Fotos, die man sieht, und natürlich indem wir unser Leben der Weitergabe des Yogas in der Tradition von Swami Sivananda widmen. Manche haben tiefe Visionen von Swami Sivananda. Es ist gar nicht selten, dass Mitarbeiter bei uns, bei Yoga Vidya, also Lebensgemeinschaftsmitglieder, die Erfahrung haben, dass Swami Sivananda sie in der Meditation inspiriert. Wir spüren, dass Swami Sivananda uns etwas sagen will, dass er uns Aufgaben gibt. Und der einzelne spürt das mehr, der einzelne spürt das etwas weniger. Und indem wir spirituell praktizieren, fühlen wir uns noch mehr verbunden mit Swami Sivananda. Es heißt im klassischen Yoga, dass drei Dinge für den spirituellen Fortschritt hilfreich sind. Das eine ist die eigene Praxis, das zweite ist die Gnade Gottes, das dritte ist die Gnade des Meisters. Wenn wir bei Yoga Vidya in einer Lebensgemeinschaft zusammen Leben, einer spirituellen Lebensgemeinschaft, dann ist das von all diesen drei Dingen geprägt. Zum einen, intensive spirituelle Praxis. Wir wollen zum Höchsten kommen, wir wollen das Höchste erfahren, wir wollen Samadhi erfahren, darum geht es letztlich. Wir haben dieses hohe spirituelle Ideal. Und Menschen machen diese tiefe Erfahrung. Es gibt Menschen, die Gotteserfahrungen machen. Es gibt Menschen, die Erfahrungen des Überbewusstseins machen. Bei manchen ist es so, dass sie einen langsamen, beständigen Fortschritt machen, manche haben gar nicht das Gefühl, große intensive spirituelle Erfahrungen zu haben, aber sie spüren eine doch tiefe Verbundenheit und eine gleichmäßig Verbundenheit. Andere haben diese Erfahrungen schneller. Aber in jedem Fall geht es um intensive eigene spirituelle Praxis. Als zweites geht es darum, das als Dienst zu Gott zu machen. Wir wollen nicht nur selbst die höchste Verwirklichung erreichen, wir wollen es im Dienst Gottes machen. Und wir wissen auch, es geht nicht allein durch eigene Anstrengung, sondern die Hingabe an Gott ist wichtig. Und so ist das zweite Element, wir öffnen uns für göttliche Gnade. Ein drittes ist eben der spirituelle Meister. Swami Sivananda inspiriert uns, Swami Sivananda führt uns. Dieses Gefühl der Verbundenheit und der Führung ist auch wiederum bei jedem Menschen etwas unterschiedlich. Bei Yoga Vidya sind auch Sevakas, die andere Meister verehren und in deren Tradition man vielleicht nicht in einer Lebensgemeinschaft leben kann. Und es gibt Menschen, die sich eher als Freigeister fühlen, froh sind, dass sie eine spirituelle Lebensgemeinschaft gefunden haben, wo man gemeinsam praktiziert, wo Menschen einen gewissen Freiraum haben, wo Menschen auch weltliche Absicherung haben, Versicherungen, wie Krankenversicherung, Unfallversicherung und Rentenversicherung usw. Und sie schätzen es, in dieser spirituellen Schwingung zu Sein. Aber diejenigen, die lange bei Yoga Vidya bleiben, die haben eine tiefe Beziehung zu Swami Sivananda. Und ich sage auch gerne, wer bei uns wirklich glücklich ist, der fühlt sich sehr stark geführt von Swami Sivananda. Und wenn man sich mal nicht so gut fühlt, dann sollte man vielleicht auch daran arbeiten, seine Beziehung zu Swami Sivananda zu vertiefen. So wie Swami Sivananda in Rishikesh sich niedergelassen hatte, nur kurz den Swami Vishwananda gesehen hatte, aber sich für den Rest seines Leben von Swami Vishwananda geführt gefühlt hat, so ähnlich ist es auch bei uns. Auch wenn wir Swami Sivananda nicht persönlich gesehen haben, wir fühlen uns von ihm geführt und wir wollen uns seinem Segen öffnen und wir wollen das, Was wir tun, auch in seinem Dienst tun. Swami Sivananda wollte Aspiranten zum Höchsten führen, Swami Sivananda wollte aber auch mithelfen für eine bessere Welt. Und so wollen wir in diesem Dienst an Swami Sivananda uns engagieren für eine bessere Welt. Willst du daran mitwirken? Willst du auch eine bessere Welt schaffen, indem du Spiritualität vertiefst, indem du spirituelle Lebensgemeinschaften mit aufbaust, mit weiter entwickelst, als Gegengewicht zur westlichen kapitalistischen Gesellschaft, als Gegengewicht für die immer mehr vereinzelte Gesellschaft? Dann überlege doch mal, ob du vielleicht bei Meditation Vidya mitwirkst. Mehr Informationen darüber findest du unter www.yoga-vidya.de. Dort gib oben rechts „Gemeinschaft“ ein oder „Lebensgemeinschaft“ und dort findest du viele Informationen, was es heißt, bei Yoga Vidya Lebensgemeinschaftsmitglied zu sein.

Alles Gute, bis zum nächsten Mal!

Dies ist eine Folge des Lebensgemeinschaft-Podcasts von und mit Sukadev Bretz, Gründer und Leiter von Yoga Vidya. Hier geht es um die Yoga Vidya Gemeinschaft. Hier erfährst du, was es heißt, in einer spirituellen Gemeinschaft zu leben, in einem Ashram. Das Konzept ist: Sinnvolles Leben für eine bessere Zukunft. Gemeinsam leben, Yoga praktizieren, gemeinsam mitwirken an einer besseren Zukunft. Willst du mehr darüber erfahren? Dann findest du viele Infos unter

Fortsetzung folgt in einer Woche

Ashramleben – ideal für spirituelles Wachstum und um Gutes zu bewirken

swami sivananda53Yoga Vidya Lebensgemeinschaft, Teil 6

Swami Sivananda verlässt Malaysia und zieht nach Himalaya.

Namaste und herzlich willkommen zur sechsten Ausgabe des Yoga-Vidya-Lebensgemeinschafts-Podcasts, des Podcasts über die Meditation Vidya Lebensgemeinschaften. Ich bin gerade dabei, die Geschichte von Swami Sivananda zu erzählen, seine Biographie und wie die verschiedenen Stationen von Swami Sivanandas Biographie sich letztlich reflektieren in den Grundprinzipien von Yoga Vidya. Yoga Vidya ist ja letztlich so etwas wie das Werk von Swami Sivananda, auf kreative Weise, auf neuartige Weise, auf sich immer wieder neu erfindende Weise, aber es ist Swami Sivanandas Energie und Segen, der bei Yoga Vidya stark ist. Man kann auch sagen, wenn du den Segen von Swami Sivananda besonders stark spüren willst, das erfährst du in einer Yoga Vidya Lebensgemeinschaft. Es gehört ja zum spirituellen Leben dazu, einem Meister zu dienen, es gehört dazu, sich auf den Meister einzustimmen, und das geht besonders gut, indem du in einen Ashram gehst. Wenn du in einem Ashram bist, dienst du dem Meister. Wenn du in einem Ashram bist, spürst du die Schwingung des Meisters, der besonders gegenwärtig ist dort. So kannst du dich Swami Sivananda gegenüber öffnen, du kannst das Gefühl der Führung bekommen. Bei uns, bei Yoga Vidya, wird das nicht sehr aktiv doktrinär befürwortet. Es ist nicht so, dass du bei der Aufnahmen erklären musst, „ich fühle mich als Schüler von Swami Sivananda“, sondern es ist einfach in der Atmosphäre. Und diejenigen, die länger hier sind, sind meistens auch deshalb hier, weil sie ein starkes Gefühl der Nähe zu Swami Sivananda haben und seinem Werk dienen wollen. Und so kann es auch deine Zeit bei Yoga Vidya besonders tief machen, wenn du dir sagst: „Ja, ich möchte genau das, ich möchte dem Werk Swami Sivanandas dienen, ich möchte mich dafür engagieren.“ Swami Sivananda war Arzt in Malaysia, wie ich das letzte Mal gesagt hatte, er engagierte sich sehr intensiv. Aber dann kam um 1922 so eine gewisse Krise, man kann sagen, als Fünfunddreißigjähriger. Er erkannte, dass seine Versuche, die Menschen zu heilen, nicht ausreichend waren. Menschen starben trotz all seiner medizinischen Kunst. Er hatte zwar heilende Hände, aber konnte nicht jeden heilen. Er hatte diese wunderschöne Verbindung aus Schulmedizin, Ayurveda-Ratschläge, Naturheilkunde, Hatha Yoga, Positivität usw. Er hatte einen ganz modernen, großartigen Ansatz, trotzdem, der Heilkunst der Ärzte sind Grenzen gesetzt. Und auch wenn Swami Sivananda ein spiritueller Mensch war und täglich meditierte, täglich sein Yoga übte, regelmäßig Mantras sang, auch öffentlich Satsangs anleitete, viele spirituelle Bücher las, wusste er irgendwann, es reicht nicht aus. In der Welt zu helfen, mag ganz schön Sein, aber es reicht nicht aus. Letztlich geht es darum, Gott zu verwirklichen. Letztlich geht es darum, zu einer höheren Wirklichkeit zu kommen. Und Swami Sivananda erkannte, das geht auf die Dauer am besten nicht im normalen Leben, sondern es geht am besten in einem Ashram. Es geht am besten, wenn man sich aus dem normalen Leben zurückzieht. Und so verließ Swami Sivananda Malaysia, etwa im Jahr 1923, manche sagen 1922, bekannt ist, dass er 1923 in Rishikesh ankam. Er war dann ein Jahr auf der Suche nach einem Ort, wo er praktizieren konnte. Und so fand er um 1923 zu seinem Guru, einem Swami Vishwananda, in Rishikesh. Auch das ist etwas, worüber du nachdenken kannst. Yoga ist für den Alltag und wir bei Meditation Vidya lehren ja auch, dass Yoga überall gelehrt werden kann. Du kannst Yoga sowohl üben, als auch im Kleinen weitergeben, als Finanzbeamter, du kannst als Computerprogrammierer tätig sein, du kannst Mutter und Hausfrau sein, du kannst Mutter und berufstätig sein, du kannst im Rentenalter sein, in jedem Lebensstadium kann Yoga dein Leben bereichern. Aber wenn du wirklich im Yoga tief gehen willst, wenn es dir wirklich darum geht, spirituelle Verwirklichung zu erreichen, wenn es dir wirklich darum geht, die Selbstverwirklichung zu erreichen, dann gibt es nichts besseres, als in einem Ashram zu leben und zu wohnen und zu praktizieren. Wenn du wirklich interessiert bist, Gott zu erfahren, dann überlege, ist es dir nicht möglich, dort hin zu kommen. Du wirst auf die ein oder andere Bequemlichkeit verzichten in einem Ashram, du wirst andere Bequemlichkeiten bekommen, aber vor allem wirst du die ideale Umgebung bekommen, um spirituell zu wachsen. Noch ein Weiteres ergibt sich aus dieser Episode aus Swami Sivanandas Leben. Swami Sivananda bewirkte sehr viel als Arzt, er bewirkte viel als Mediator, man kann sagen, als Vermittler zwischen dem Management und den Arbeitern, insbesondere erwirkte er sehr viel für die Arbeiter. Er wirkte sehr viel auch als Ratgeber für die Menschen und auch als solcher, der sich einsetzte gegen Analphabetismus usw. Aber er merkte, das, Was die Menschen am wichtigsten brauchen, ist spirituelles Wissen. Egal, wie gesund Menschen werden, irgendwann werden sie trotzdem sterben. Egal, was man für die Menschen tut, irgendwann wird es nicht mehr ausreichend sein. Alles auf dieser physischen Welt hat ein Ende. Das Wichtigste, was man machen kann für Menschen, ist, Spiritualität weitergeben. Du kannst als Yogalehrer tätig Sein, du kannst Menschen zum spirituellen Erwachen führen, aber in Ashrams, in spirituellen Gemeinschaften, erfahren die Menschen das größte Erwecken. Und die Ashrams suchen weitere Menschen. Die Ashrams brauchen Menschen, denen sie helfen können, bzw. die Ashrams brauchen – wie kann man sagen – Menschen, die sich engagieren, um weiterzugehen. Man könnte noch so viel machen, wenn wir mehr engagierte Menschen hätten. Wir könnten die Welt spiritualisieren, wir könnten mehr Menschen zur Spiritualität führen. Was dazu wichtig wäre, ist, mehr spirituelles Wissen verbreiten. Das erreicht man, indem mehr Menschen in die Ashrams gehen, um sich dort zu engagieren. Wenn du also wirklich Gutes bewirken willst in der Welt und denkst, dass Spiritualität weiterzugeben wichtig ist und dass es vielleicht gerade jetzt in Europa das Wichtigste ist überhaupt, was du machen kannst, dann sei dir bewusst, du kannst das nirgendswo effektiver machen als in einer Lebensgemeinschaft. Ein Mensch kann eines tun, viele Menschen können sehr, sehr viel tun. Es multiplizieren sich die Anstrengungen verschiedener Menschen.

Ja, mein Tipp wäre, probiere es doch mal aus, ob du dich engagieren kannst, ob du wirklich spirituell wachsen willst und bereit bist, eben dein Leben danach auszurichten, eben als Mitarbeiter oder Mitglied einer Yoga Vidya Lebensgemeinschaft. Mehr darüber findest du auf den Internetseiten unter www.yoga-vidya.de.  Da findest du oben rechts das Suchfeld, da gib ein „Gemeinschaft“ oder „Lebensgemeinschaft“, so findest du viele Informationen, Was es heißt, Mitglied der Meditation Vidya Lebensgemeinschaft zu sein.

Alles Gute, Om Shanti! Shanti heißt Frieden, Frieden für Körper, Geist und Seele, aber ein engagierter Frieden.

Dies ist eine Folge des Lebensgemeinschaft-Podcasts von und mit Sukadev Bretz, Gründer und Leiter von Yoga Vidya. Hier geht es um die Yoga Vidya Gemeinschaft. Hier erfährst du, was es heißt, in einer spirituellen Gemeinschaft zu leben, in einem Ashram. Das Konzept ist: Sinnvolles Leben für eine bessere Zukunft. Gemeinsam leben, Yoga praktizieren, gemeinsam mitwirken an einer besseren Zukunft. Willst du mehr darüber erfahren? Dann findest du viele Infos unter

Fortsetzung folgt in einer Woche

Engagiert leben in einer spirituellen Gemeinschaft

swami shiva103Yoga Vidya Lebensgemeinschaft, Teil 5

Engagiert leben in einer spirituellen Gemeinschaft – wie Swami Sivananda in Malaysia

Namaste und herzlich willkommen zur fünften Ausgabe des Yoga-Vidya-Lebensgemeinschafts-Podcasts, des Podcasts über die Meditation Vidya Lebensgemeinschaft, indem du einiges hörst über die Grundlagen von Yoga Vidya als Lebensgemeinschaft. Worauf ist unsere Lebensgemeinschaft aufgebaut? Was heißt überhaupt Yoga Vidya Lebensgemeinschaft? Was ist ein Leben im Ashram? Und vielleicht kannst du ja auch überlegen, ob in einer Yoga Vidya Lebensgemeinschaft zu leben, etwas auch für dich sein könnte. Ich bin dabei, so ein bisschen die Geschichte aufzuzählen und was die Geschichte letztlich mit dem modernen Yoga Vidya zu tun hat. Wir sind bei Swami Sivananda. Swami Sivananda wanderte nach Malaysia aus, er wanderte aus, um zu helfen, er wanderte aus, um dort in einem Krankenhaus zu dienen als Arzt und später auch als Leiter eines Krankenhauses. Swami Sivananda übernahm dort auch die Leitung des Krankenhauses, um eben frei zu Sein für seine Mischung. Was für eine Mischung? Die Mischung aus westlicher Schulmedizin, Hatha Yoga, Ayurveda, auch seine eigenen heilenden Fähigkeiten. Er merkte, dass er heilende Hände hatte, viele Menschen wurden durch seine Hände geheilt, wenn die Medizin und die Naturheilkunde nichts gebracht hatten. Er war auch sehr engagiert darin, Menschen kostenlos zu behandeln, er benutzte sein Medizinergehalt, Ärztegehalt, um mittellosen Patienten Medizin zu geben. Diejenigen, die nicht im Krankenhaus zugelassen wurden, quartierte er zum Teil in seiner eigenen Wohnung ein. Er wollte Gutes für Menschen tun. Auch das ist bei Yoga Vidya ein wichtiges Prinzip, wir wollen Menschen helfen, wir wollen Menschen dienen, wir wollen, dass auch die Heilwirkung des Yogas verbreitet wird. Wir verbinden das auch mit Schulmedizin, im Sinne von, dass Menschen auch ermutigt werden, auch zu einem normalen Arzt zu gehen, nicht nur auf Yoga-Therapie zu setzen. Diese Verbindung ist etwas Wichtiges. Swami Sivananda beschränkte sich aber nicht nur auf körperliche Heilung, Swami Sivananda studierte auch die Yoga-Psychologie, er studierte die westliche Psychologie, er beschäftigte sich insbesondere auch mit der so genannten Neugeist-Bewegung, wo es auch um positives Denken geht. Und manche, gerade der Dinge, die man findet im Thoughtpower, also Kraft der Gedanken, wie auch in seinem berühmten Buch „Erfolg im Leben und Selbstverwirklichung“, eine Verbindung von Raja-Yoga-Techniken mit den Techniken der Neugeist-Bewegung, des positiven Denkens, welches gerade so um 1900 im Westen besonders populär war. Er befasste sich auch mit der Psychoanalyse, auch da findet man einige Ansätze in seinen Büchern. Auch das spielt wiederum bei Yoga Vidya eine Rolle. Wir verbinden das klassische Yoga auch mit Erkenntnissen der Psychologie und der Psychotherapie. Wir verbinden es auch mit den Erkenntnissen der systemischen Psychologie, der Gestalttherapie und vielem anderen. Es geht eben darum, zu heilen. Yoga kann einiges dazu beitragen, manchmal braucht es auch psychotherapeutische Sachen dafür. Aber es geht nicht nur darum, zu heilen, es geht darum, auch Selbstbewusstsein zu bekommen. Und Swami Sivananda war auch jemand, der gesagt hatte, „Erfolg im Leben und Selbstverwirklichung“. Swami Sivananda war für ein engagiertes Leben. Swami Sivananda war spirituell von der Kindheit an, aber das hieß nicht, dass er sich vom Leben zurückgezogen hat, im Gegenteil, er war sehr dynamisch und sehr aktiv. Wenn man es sich überlegt, was er alles gemacht hat: Er war Leiter des Krankenhauses, er machte zusätzlich gemeinnützige Tätigkeit als Arzt. Er quartierte Patienten in seiner Wohnung ein. Er war außerdem tätig als Vermittler zwischen dem Management der Kautschukplantage, wo das Krankenhaus war, und den Arbeitern. Er etablierte eine Bibliothek. Alle Bücher, die er selbst hatte – und Swami Sivananda las sehr viel – gab er den Arbeitern auch zur Lese-Bibliothek. Swami Sivananda macht öffentliche Kirtan-Veranstaltungen, also auch Mantrasingen. Und Swami Sivananda studierte weiter auch spirituelle Werke. Wenn man sich so überlegt, Was er alles machte, das ist schon unglaublich. Zusätzlich wurde er auch immer wieder von Menschen gefragt, er war wie ein persönlicher Ratgeber. Es gab ja wahrscheinlich auch kaum Seelsorge, würde man sagen. Es waren ja Hindus, die dort in der Katschukplantage waren. Sie gingen zu Swami Sivananda hin. Also, ein intensives Leben, ausgerichtet spirituell, anderen Menschen zu helfen und keine Angst vor Herausforderungen. Auch das heißt es, in der Meditation Vidya Lebensgemeinschaft zu sein. Wir sind jetzt kein Retreat-Ashram im Sinne von, dass Menschen einfach nur meditieren und ansonsten gemütlich durch den Wald gehen und irgendwo hoffen, dass alles von Selbst passiert. Wir sind Recht aktiv, aber jeder nach seinen eigenen Fähigkeiten. Wir haben so eine Mindest-Sevazeit von 42 Stunden pro Woche, was einschließt auch Mantrasingen, was auch einschließt, wenn du ein Ritual machst, wenn du unterrichtest usw. Effektiv bist du in deinem eigenen so genannten Seva-Bereich, also Arbeitsbereich, normalerweise 36 Stunden pro Woche. Da kann man sagen, etwas weniger als Normalarbeitszeit im Alltag. Aber andere sind 70 Stunden pro Woche tätig, manche brauchen nur ein paar Stunden Schlaf. Manche müssen es etwas langsamer angehen und manche haben die Energie, sehr viel zu machen. Bei Yoga Vidya ist dynamische Tätigkeit auch angesagt. Erfolg im Leben und Selbstverwirklichung heißt nicht nur außerhalb eines Ashrams, sondern es heißt, im Ashram intensiv sich zu engagieren. Und das ist etwas, was viele Menschen in der Yoga Vidya Lebensgemeinschaft so schätzen lernen, dass man relativ zügig in Verantwortung hineinwachsen kann, dass man relativ zügig Dinge anvertraut bekommt, dass man seine eigenen kreativen Ideen umsetzen kann, dass man in neue Herausforderungen kommt, immer wieder neu gefordert wird. So entwickelst zu dich in deiner Persönlichkeit, so entwickelst du dich in deiner Ausstrahlung, so entwickelst du dich in Selbstbewusstsein. Und mit dieser Energie und Kraft, die du bekommst dadurch, dass du im Alltag intensiv tätig bist, kannst du dann auch zur Meditation gehen, du kannst dein Karma, deine Aufgaben und Lektionen, schneller ausarbeiten und du kannst zügiger zur höchsten Verwirklichung kommen. Erwarte also nicht, dass Leben in einer Yoga Vidya Lebensgemeinschaft ein gemütliches Leben heißt. Es ist vielleicht gemütlicher als vieles andere auf der Welt, es muss aber nicht Sein, es ist in jedem Fall engagiert und hilft dir, spirituell zu wachsen.

Das war es für heute, beim nächsten Mal werde ich dir etwas mehr erzählen über die spätere Zeit, wie Swami Sivananda dann auch das Krankenhaus in Malaysia verlassen hat und was das wiederum heißt für die Yoga Vidya Lebensgemeinschaft.

Bis bald, alles Gute! Mehr über Yoga Vidya Lebensgemeinschaften findest du auch auf http://www.yoga-vidya.de.

Dies ist eine Folge des Lebensgemeinschaft-Podcasts von und mit Sukadev Bretz, Gründer und Leiter von Yoga Vidya. Hier geht es um die Yoga Vidya Gemeinschaft. Hier erfährst du, was es heißt, in einer spirituellen Gemeinschaft zu leben, in einem Ashram. Das Konzept ist: Sinnvolles Leben für eine bessere Zukunft. Gemeinsam leben, Yoga praktizieren, gemeinsam mitwirken an einer besseren Zukunft. Willst du mehr darüber erfahren? Dann findest du viele Infos unter

Fortsetzung folgt in einer Woche

Weitergabe spirituellen Wissens als Aufgabe der Yoga Vidya Lebensgemeinschaft

sukadev15Yoga Vidya Lebensgemeinschaft, Teil 4

Namaste und herzlich willkommen zum Meditation-Vidya-Gemeinschafts-Podcasts, des Podcasts über Lebensgemeinschaft Yoga Vidya. Was heißt es, in einem Ashram zu wohnen? Was heißt es, in einer spirituellen Lebensgemeinschaft zu wohnen? Mein Name ist Sukadev, Gründer und Leiter von Yoga Vidya. Heute möchte ich weiter sprechen über Swami Sivananda. Swami Sivananda, der ja auch einen großen Ashram in Indien gegründet hatte, man kann sagen, eine große indische Ashram-Lebensgemeinschaft. Swami Sivananda war geboren in einer Familie von frommen Brahmanen, er ging auf eine christliche Missionsschule, er genoss eine Erziehung, die indische Tradition und westliche Tradition miteinander verbunden hat. Das war letztlich dann auch wie ein Grundthema, wie ein Motto von Swami Sivananda, Modernes und Traditionelles verbinden, das Christliche mit dem Hinduistischen. Man kann auch sagen, die verschiedenen spirituellen Traditionen verbinden, wie auch die verschiedenen Medizinrichtungen verbinden. Darüber hatte ich schon das letzte Mal gesprochen. Swami Sivananda wanderte aus nach Malaysia. Es ist nicht ganz klar, warum und wieso, aber Swami Sivananda studierte Medizin, er lernte auch Ayurveda und Hatha Yoga, er beschäftigte sich mit westlicher Naturheilkunde, unter anderem auch mit Kneipp, und er gab eine Zeitschrift heraus, Ambrosia. Swami Sivananda war es von Anfang an daran gelegen, das Wissen weiterzugeben. Und auch in dieser Tradition stehen wir bei Yoga Vidya. Swami Sivananda begann schon in seinen Zwanzigern alles, was er wusste, weiterzugeben, so viel wie möglich kostenlos. So ähnlich setzten wir ja bei Yoga Vidya sehr viel auch ins Internet. Wir setzen z.B. diesen Podcast ins Internet. Es gibt inzwischen über zwanzig verschiedene Yoga Vidya Podcastkanäle, wir haben viele Videos, wir haben ganze Bücher, jede Menge Artikel, ein gesamtes Yoga Wiki, all das wollen wir weitergeben. Wir sind inspiriert von Swami Sivananda, der gemeint hatte, alles gute Wissen muss öffentlich zugänglich Sein. Zu seinen Zeiten war das ein großartiger Versuch, heutzutage ist das fast Wirklichkeit und Yoga Vidya beteiligt sich auch daran. Wenn du in einer Yoga Vidya Lebensgemeinschaft bist, sei dir bewusst, auch das spielt eine Rolle. Wir wollen Yoga weitergeben und wir wollen auch so viel wie möglich kostenlos weitergeben, wir wollen moderne Medien nutzen. Swami Sivananda hatte selbst das, Was damals modern war, zunächst seine Zeitschrift. Er schrieb in dieser Zeitschrift in der damaligen Weltsprache Englisch, obgleich es die Sprache der Kolonialherrscher war. Swami Sivananda nutze später auch kleinere Flugblätter, Handouts, wie wir heute sagen würden, er schrieb Bücher, er verschenkte Bücher, er hatte ein Fotostudio im Ashram und er hatte auch ein Filmstudio im Ashram, er produzierte Schallplatten, all das, was in Indien ganz neu war. Diese Offenheit für neue Techniken und für moderne Medien, auch das gehört zu Swami Sivananda und auch das gehört zu Yoga Vidya. Wenn du also in einen Ashram gehen willst, in dem du eher mittelalterliche Technik vorfinden willst, dann bist du bei Meditation Vidya nicht ganz richtig. Wir nutzen die moderne Technik auch, um klassisches, traditionelles Yoga weiterzugeben. Wir nutzen die moderne Technik, um spirituelles Wissen weiterzugeben. Wir bleiben aber auch beim ganz Klassischen und Traditionellen. Die Meditation geschieht weiter so wie früher. Die Mantras sind die gleichen Mantras, die vor Tausenden von Jahren rezitiert wurden. Und die Asanas und Pranayamas sind die gleichen, die seit mindestens ein paar hundert Jahren praktiziert werden, vielleicht seit einigen Jahrtausenden. Und die höchste Verwirklichung, die ist das, worum es geht. In dieser Hinsicht kannst du auch wiederum sagen, schon in Swami Sivananda war diese Tradition und diese Moderne angelegt. In dieser Hinsicht ist es auch bei Yoga Vidya, klassisches Yoga, modernes Weitergeben. Das macht auch die Schönheit aus. Wer bei Yoga Vidya ist, hat die Möglichkeit zum Internetanschluss. Wer bei Yoga Vidya ist, hat die Möglichkeit, Internetvideos anzuschauen. Wer bei Yoga Vidya ist, kann sich auch engagieren, Selbst Yoga auch übers Internet weiterzugeben, und kann auch uralten Meditationspraktiken folgen und wer will, auch ins Internet stellen. Yoga Vidya ist kreativ, Yoga Vidya ist offen für neue Ideen. Wenn du zu Yoga Vidya hinkommen willst, sei bereit, neue Ideen einzubringen. Du musst es nicht, aber wir freuen uns darüber, wenn immer wieder neue Ideen zu uns hinkommen.

Wenn du neugierig bist auf Yoga Vidya als Lebensgemeinschaft, dann komme doch mal zu uns. Wenn du noch nie bei Yoga Vidya warst, ist am besten, du machst mal ein Einführungsseminar mit, was an jedem Wochenende z.B. in Bad Meinberg, im Westerwald und im Yoga Vidya Ashram Allgäu stattfindet und mache dann auch gleich einen Termin aus im so genannten Seva-Büro. Das ist dort, wo neue Mitarbeiter Informationen bekommen können. Alle Informationen findest du auf www.yoga-vidya.de.

Dies ist eine Folge des Lebensgemeinschaft-Podcasts von und mit Sukadev Bretz, Gründer und Leiter von Yoga Vidya. Hier geht es um die Yoga Vidya Gemeinschaft. Hier erfährst du, was es heißt, in einer spirituellen Gemeinschaft zu leben, in einem Ashram. Das Konzept ist: Sinnvolles Leben für eine bessere Zukunft. Gemeinsam leben, Yoga praktizieren, gemeinsam mitwirken an einer besseren Zukunft. Willst du mehr darüber erfahren? Dann findest du viele Infos unter

Fortsetzung folgt in einer Woche

Swami Sivananda und die Yoga Vidya Lebensgemeinschaft

shri karthikeyan2Yoga Vidya Lebensgemeinschaft, Teil 3

Hari Om und herzlich willkommen zur dritten Ausgabe des Yoga-Vidya-Gemeinschafts-Podcasts, dem Podcast über die Yoga Vidya Lebensgemeinschaften.  Du erfährst etwas mehr über die Hintergründe der Yoga Vidya Lebensgemeinschaften, du erfährst einiges, was es heißt, bei Yoga Vidya zu Leben und zu arbeiten. Du kannst überlegen, ist das etwas für dich? Und du erfährst auch einiges über die Geschichte der Yoga Vidya Lebensgemeinschaften und worauf es ankommt. Vielleicht erfährst du auch die ein oder andere schöne Anekdote, vielleicht erfährst du die ein oder andere interessante Geschichte, sowohl von meinem Leben, wie auch dem Leben von Swami Sivananda, Swami Vishnudevananda und anderen Gemeinschaftsmitgliedern. Das letzte Mal hatte ich ja etwas erzählt über die klassische indische Ashramgemeinschaft wie es in grauer Vorzeit war, heute möchte ich ein paar Dinge erzählen über Swami Sivananda. Swami Sivananda war ja ein indischer Arzt, schon von Kindheit an war er auch spirituell interessiert, er machte als Kind schon spirituelle Erfahrungen. Sein Vater war ein frommer Brahmane, der im indischen Staatsdienst war, das heißt, er war am Hof eines indischen Maharajas, der letztlich im Rahmen der englischen Kolonialherrschaft eine gewisse Selbstständigkeit hatte und einen kleinen indischen Staat dort leitete. Und dieser Brahmane hatte auch jeden Morgen Pujas gemacht, Swami Sivananda hatte dort intensive Erfahrungen. Schon als Jugendlicher kam er dann zum Hatha Yoga, er lernte auch die Kalari, die südindische Kampfkunst, er kam in Kontakt mit Lehren von Prana, von Ayurveda usw. So wollte er sein Leben dem Dienst der Menschheit widmen, er studierte westliche Medizin, kam auch in Kontakt zu westlicher Naturheilkunde, er lernte auch Kneipp, er lernte auch etwas über englische Naturheilkunde. Er verband so in einer Zeitschrift, die er gründete, Ambrosia, die westliche Schulmedizin mit westlicher Naturheilkunde, mit indischem Hatha Meditation und Ayurveda. Auch das ist heute für Yoga Vidya charakteristisch. Swami Sivananda hatte diese verschiedenen Impulse zusammengebracht, klassisch indische Spiritualität in Verbindung mit westlicher Naturheilkunde, in Verbindung mit westlicher Spiritualität. Swami Sivananda war ja auch auf eine christliche Missionsschule gegangen und manches von dem, Was Swami Sivananda schrieb und lehrte, versteht man, wenn man weiß, Swami Sivananda hat sich sehr intensiv mit Christentum auseinandergesetzt. Er kannte die Bergpredigt auswendig und in vielen seiner Schriften sind die Prinzipien der Bergpredigt eingeflossen. All das spielt auch bei Yoga Vidya eine Rolle. Wir bei Yoga Vidya sind ausgerichtet auf klassische indische Spiritualität, wir Leben und lehren auch die alten Schriften, wie die Upanishaden, die Bhagavad Gita, die Bhakti Sutras, die Yoga Sutras, Schriften von Shankara, also sehr alte Spiritualität. Wir verwenden die Yoga-Ausdrucksweise. Wenn wir uns miteinander unterhalten, dann werden immer wieder Sanskrit-Ausdrücke in die Unterhaltung einfließen. Wenn du auf unsere Internetseiten gehst, in unserem Haus, in den Ashrams und Zentren, siehst du indische Bilder von indischen Gottheiten, die wir nicht als eigene Götter interpretieren, sondern als Manifestation des einen Unendlichen. Wir sind ausgerichtet auf die Yoga-Ideale, auf die Selbstverwirklichung, die Erleuchtung, Samadhi. Ja, wir wollen das Höchste erreichen, wir wollen miteinander wachsen, wir wollen nicht einfach nur irgendwie Leben, wir wollen die Einheit mit dem Göttlichen erfahren. Das sind alles klassische indische Prinzipien. Diese indische Spiritualität wird aber auch mit anderen spirituellen Traditionen gekoppelt. Wir haben einige unserer Gemeinschaftsmitglieder, die auch buddhistischer Meditation folgen. Wir haben hier einen ehemaligen katholischen Priester, der aber weiter dem Katholischen gut verbunden ist. In unserem Ashram im Allgäu haben wir jemand, die im katholischen Kirchenchor ist und auch hier in Bad Meinberg sind einige Gemeinschaftsmitglieder, die regelmäßig in die Kirche gehen. Es gibt solche, die Moslems sind und regelmäßig auch die Gebetspraxis dort üben. So gibt es also verschiedene Verbindungen mit anderen Religionen. Auch das ist charakteristisch bei Swami Sivananda gewesen, das ist charakteristisch in unserer Yoga Vidya Ashramgemeinschaft. Wir lehren klassisches Yoga, aber wir lehren auch Naturheilkunde. So gibt es manche, die hier Rohkost gerne leben, manche, die ihr Leben ausrichten nach den Lehren von Bruker, Kollath und Bircher Benner und Schnitzer. Es gibt manche, die setzen andere Naturheilkunde um. Wir verbinden Ayurveda mit modernen Gesundheitslehren. Wir lehren auch westliche Anatomie in unseren Yogalehrerausbildungen. In den Yogatherapie-Ausbildungen spielt die westliche medizinische Forschung auch eine große Rolle. Wir verbinden das auch mit modernen westlichen Psychotherapien. Wir haben ja auch die psychologische Yogatherapie-Ausbildung. Es gibt moderne Formen der Kommunikation, wie z.B. auch die gewaltfreie Kommunikation. Auch das spielt in unserer spirituellen Gemeinschaft eine Rolle. Wir bemühen uns, unser menschliches Miteinander auszurichten auch auf Prinzipien, die sich im Westen entwickelt haben, wie die gewaltfreie Kommunikation von Marshall Rosenberg, wie Gemeinschaftsprinzipien nach Scott Peck, wie andere Gemeinschaftsprinzipien, die sich in der Kommunen- und Gemeinschaftsbewegung der 60er Jahre in Europa und viel früher in Amerika entwickelt haben. Wir richten uns aus an den Prinzipien der humanistischen Psychologie, wir richten uns aus auf demokratische Prinzipien. All das ist natürlich ein großes Experiment, klassische indische Spiritualität, andere spirituelle Richtungen, Yoga-Energiearbeit mit anderer Energiearbeit zu verbinden. Die klassischen indischen Guruprinzipien: Der, der länger dabei ist, weiß mehr. Der die tieferen Erfahrungen hat, der sollte auch mehr zu sagen haben. Das wird verbunden mit westlicher Demokratie, Basisdemokratie, repräsentative Demokratie, all das findest du bei Meditation Vidya. Aber es gibt auch Teamleiter und es gibt Bereichsleiter, Ashramleiter und ich, Sukadev, als Leiter von Yoga Vidya, habe natürlich auch eine besondere Autorität und manchmal herrscht auch mein Wort vor. Es ist wirklich ganz spannend. Das macht die Kreativität von Yoga Vidya aus, das macht das Faszinierende aus, es macht aber auch das aus, dass Yoga Vidya nicht so ganz einfach ist. Yoga Vidya ist nicht quadratisch, praktisch, gut, sondern Yoga Vidya ist sehr häufig das Sowohl-Als-Auch. Aber in jedem Fall ist es ein Ausrichten an hohen Idealen, ein Ausrichten des Lebens an Spiritualität. Unsere Ziele sind Selbstverwirklichung, unsere Ziele sind, etwas Gutes zu bewirken, unsere Ziele sind, von den kleinen Bedürfnissen des Egos wegzukommen und uns eins zu fühlen, miteinander verbunden fühlen, verbunden fühlen mit Mutter Erde, verbunden fühlen mit dem Göttlichen. Und wir wollen wachsen als Diener am Göttlichen, als Diener an der spirituellen Wirklichkeit.

Das war es für heute, das nächste Mal mehr. Mein Name, Sukadev von www.yoga-vidya.de. Wenn du selbst in einer Yoga Vidya Lebensgemeinschaft mitwirken willst, vielleicht Selbst Teil einer Yoga Vidya Lebensgemeinschaft werden willst, gehe doch auf unsere Internetseite unter www.yoga-vidya.de. Da gibt es oben rechts ein Suchfeld und dort gib einfach ein „Gemeinschaft“ oder „Lebensgemeinschaft“ und dort findest du alle Informationen über Mitarbeit bei Yoga Vidya und was es heißt, Mitglied unserer Lebensgemeinschaft zu sein und du lernst, Was es heißt, immer im Ashram zu leben. Und mein Tipp wäre, probiere es doch aus. Wenn du etwas wirklich Sinnvolles tun willst, wenn du wirklich spirituell wachsen willst, wenn du wirklich etwas Gutes bewirken willst, dann werde Teil einer Yoga Vidya Lebensgemeinschaft. Wirke mit, es gibt kaum ein besseres Leben. Das ist meine feste Überzeugung. Yoga ist gut für alle, egal, in welchem Lebensstadium du bist und wo du es machst. Yoga kann in jedem Fall das Leben bereichern. Leben in einer Lebensgemeinschaft, in einer Yoga Lebensgemeinschaft, ist das großartigste Leben, das es geben kann. Vielleicht übertreibe ich etwas, aber das ist nun mal meine Überzeugung.

Alles Gute, bis zum nächsten Mal!

Dies ist eine Folge des Lebensgemeinschaft-Podcasts von und mit Sukadev Bretz, Gründer und Leiter von Yoga Vidya. Hier geht es um die Yoga Vidya Gemeinschaft. Hier erfährst du, was es heißt, in einer spirituellen Gemeinschaft zu leben, in einem Ashram. Das Konzept ist: Sinnvolles Leben für eine bessere Zukunft. Gemeinsam leben, Yoga praktizieren, gemeinsam mitwirken an einer besseren Zukunft. Willst du mehr darüber erfahren? Dann findest du viele Infos unter

Fortsetzung folgt in einer Woche

 

Yoga Vidya Lebensgemeinschaft

sukadev1.Yoga Vidya Lebensgemeinschaft Teil 1

Lebensgemeinschaft – Einführung

Namaste und herzlich willkommen zum Yoga-Vidya-Lebensgemeinschafts-Podcast, der Podcast über Lebensgemeinschaften, spirituelle Lebensgemeinschaften. Yoga Vidya ist ja Europas größte Yogagemeinschaft, Yoga Vidya betreibt verschiedene Seminarhäuser, Ashrams und Yoga Vidya Zentren und in diesen Zentren wohnen Menschen zusammen in spirituellen Gemeinschaften, spirituellen Lebensgemeinschaften. Du findest vieles über die Yoga Vidya Lebensgemeinschaften unter www.yoga-vidya.de oder du schaust dann gleich nach auf den Gemeinschaftsseiten, yoga-vidya.de/Gemeinschaft.html, oder du gibst einfach bei Google ein „Yoga Gemeinschaft“, da wirst du schon auf die Yoga Vidya Lebensgemeinschaften stoßen. Ich möchte dort einen Podcast darüber machen. Ich werde zunächst mal die Internetseiten vertonen, das heißt, einfach vorlesen, was dort steht und ab und zu mal meine Gedanken dazu bringen. Ach ja, wer bin ich überhaupt? Mein Name ist Sukadev Bretz, ich bin Gründer und Leiter von Yoga Vidya. 1992 habe ich die Yoga Vidya Ashramgemeinschaft gegründet, zunächst mit einem kleinen Yogazentrum in Frankfurt. Wir waren zu zweit. Ich Selbst komme von den Sivananda Yoga Vedanta Zentren, ich habe mit Yoga begonnen in meiner Jugend. Mit dreizehn, vierzehn habe ich mich gefragt: „Wer bin ich?“ Mit fünfzehn wurde diese Frage sehr tief, ich habe nach einem tieferen Sinn im Leben gesucht. Über Bücher von Hermann Hesse, von Nietzsche und von vielen anderen spirituellen Lehrern, von Buddha, Yogameistern usw. kam ich auf eine tiefe spirituelle Suche. Mit sechzehn begann ich, zu meditieren, mit siebzehn fing ich mit Yoga an. Mit achtzehn habe ich dann eine Yogalehrerausbildung gemacht und schon mit neunzehn bin ich dann in eine spirituelle Gemeinschaft gezogen, nämlich die Sivananda Yoga Vedanta Gemeinschaft, damals in München in einem  kleinen Zentrum, wo wir zu sechst waren, im Zentrum gelebt haben. Zwei waren dort Mitarbeiter, drei von uns waren Studenten oder einer war auch Schüler und ein anderer hatte einen normalen Job außerhalb der Gemeinschaft. Letztlich kann ich sagen, seit 1982 wohne ich in Gemeinschaften. Und nach meinem Studium-Abschluss 1983 war ich dann Vollzeit, erst noch in den Sivananda Yoga Vedanta Zentren. Von 1983 bis Ende 1991 habe ich dann in den Sivananda Meditation Vedanta Zentren und Ashrams Yogalebensgemeinschaften kennengelernt. Kleinere in den Zentren, größere in den Ashrams. Ich habe vieles gesehen, Was gut war, manches gesehen, was nicht so gut war. Insgesamt habe ich festgestellt, Leben in einer Yogagemeinschaft ist etwas sehr Erfüllendes, es ist etwas, wo man spirituell gut wachsen kann, etwas, wo man tiefe Erfahrungen machen kann, etwas, was ein gutes Gegenmodell ist zu der modernen Gesellschaft. Die moderne Gesellschaft zeichnet sich ja durch Atomisierung aus, das heißt, Menschen Leben in ganz kleinen Gruppen, vielleicht in der Zweierbeziehung, viele leben alleine, viele verbinden sich nur mit wenigen. Bei den meisten Menschen ist Arbeit und Freizeit, Hobby, Spiritualität, Familie etwas Unterschiedliches. Menschen geben ihr Leben in Schubladen, Schubladendenken ist vorherrschend. So wird ja auch oft gesprochen von der work-life-balance, als ob es Leben gibt und davon getrennte Arbeit. Leben ist ein Ganzes und das Schöne in einer Yogagemeinschaft, in einer Lebensgemeinschaft zu leben, ist, dass alles miteinander verschmilzt. Wenn du morgens aufstehst, bist du schon im Yoga. Wenn du dann deine spirituellen Praktiken machst, bist du im Yoga. Wenn du willst, kannst du mit anderen zusammen üben, wenn du willst, kannst du alleine üben. Wenn du dann in die gemeinsame Meditation gehst, in den so genannten Satsang, hast du eine schöne Erfahrung. Wenn du dann am Tag arbeitest, dann gehst du nicht irgendwo hin zur Arbeit, sondern du bleibst im Zentrum und im Ashram und du machst dort deine Aufgaben zusammen mit anderen. Du kannst dich mit anderen verbinden oder du kannst auch mehr für dich sein. Du kannst gemeinsam essen, du kannst auch alleine essen. Und so ist das ganze Leben geprägt von einer spirituellen Ausrichtung. Das konnte ich kennenlernen von 1982 bis 1991 in den Sivananda Yoga Vedanta Zentren. Ich habe aber doch gemerkt, ich will etwas, was noch mehr dem westlichen Denken entspricht. Ich wollte etwas haben, Was auch den Demokratiegedanken mehr verbunden ist. Und so habe ich die Yoga Vidya Lebensgemeinschaften gegründet. Wie gesagt, zunächst in einem kleinen Zentrum in Frankfurt.

Ich werde beim nächsten Mal etwas mehr darüber sprechen, es sollen ja immer nur kurze Vorträge Sein von vielleicht vier bis acht Minuten, und so kannst du dich etwas hineinfühlen und denken in die Yoga Vidya Lebensgemeinschaften.

Nochmals, wenn du mehr darüber wissen willst, vielleicht sogar mal ausprobieren willst, ob die Yoga Vidya Lebensgemeinschaft etwas für dich sein kann, dann schaue doch mal nach unter www.yoga-vidya.de. Oben in dem Suchfeld kannst du eingeben „Lebensgemeinschaft“ oder „Gemeinschaft“ und dann findest du viele Informationen über die verschiedenen Yoga Vidya Lebensgemeinschaften. Wir haben ja vier größere Ashrams, Lebensgemeinschaften von zehn bis zu hundertfünfzig Menschen, und viele kleinere Zentren, wo die Gemeinschaften entsprechend kleiner sind.

Alles Gute, bis zum nächsten Mal!

Dies ist eine Folge des Lebensgemeinschaft-Podcasts von und mit Sukadev Bretz, Gründer und Leiter von Yoga Vidya. Hier geht es um die Yoga Vidya Gemeinschaft. Hier erfährst du, was es heißt, in einer spirituellen Gemeinschaft zu leben, in einem Ashram. Das Konzept ist: Sinnvolles Leben für eine bessere Zukunft. Gemeinsam leben, Yoga praktizieren, gemeinsam mitwirken an einer besseren Zukunft. Willst du mehr darüber erfahren? Dann findest du viele Infos unter

Fortsetzung folgt in einer Woche

Sehnsucht nach der Göttlichen Erfahrung

krishna42Bemühen ist eine Weiterentwicklung von Glauben. Es ist ein Schritt weiter als Glauben. Die Flamme des Glaubens lodert hoch als das spirituelle Streben nach Moksha. Der Suchende sehnt sich nach göttlicher Erfahrung. Es ist nicht mehr länger bloßer Glaube, sondern ein starkes Gefühl, das nicht so leicht von äußeren Gegebenheiten erschüttert werden kann. Der Gläubige sehnt sich nach Vereinigung mit dem Geliebten. Er findet keinen Schlaf, keine Ruhe. Er sinnt ständig darüber nach, wie er den Gegenstand seiner Liebe erlangen kann. Er betet, singt und wird verrückt nach seinem Herrn. Göttliche Verrücktheit überkommt den Gläubigen, und er verliert sich völlig in dem Bestreben, Gott zu erfahren. Das heißt Selbstaufgabe.
Selbstaufgabe ist das Ende von Bhakti Yoga. Das Selbst oder Ego wird hingegeben, man trennt sich endgültig davon und opfert es dem Herrn. Der Gläubige verliert sich im göttlichen Bewußtsein. Er ist in den Ozean der Wonne getaucht. Er hat im Meer göttlichen Nektars gebadet. Er hat die Essenz der Unsterblichkeit bis zur Neige getrunken. Er ist Apta Kama geworden, denn er hat Gott erreicht, die Wurzel des Universums.

Wappne dich mit dem Glauben an Gott. Leeres Argumentieren ist ein Zeichen von Unwissenheit. Glaube führt zu Frieden und Harmonie. Diskutieren ruft Ruhelosigkeit hervor. Wieviel man auch argumentiert, die Natur Gottes kann nicht verstanden werden; genauso wie es unmöglich ist, die eigenen Augäpfel zu sehen, wie sehr man sich auch bemüht, außer im Spiegel. Dieser Spiegel ist der Glaube. Glaube spiegelt Gott wider; der Verstand verhüllt Ihn; Gott ist die Hand, die die Fackel des Verstandes hält; es ist sinnlos, den Verstand auf die Wirklichkeit Seiner Existenz anwenden zu wollen. Es bedarf des Glaubens. Glaube an die Existenz Gottes, Glaube an die Worte von Heiligen und Weisen werden zu innerem Frieden und Freude führen; und in dieser Stille wirst du Gott entdecken. Du wirst als Verkörperung von Frieden, Liebe und Einheit erstrahlen. Aus dir werden Gedanken, Worte und Taten sprudeln, die die ganze Welt mit Frieden, Fülle und Wohlstand überfluten. Mögt ihr alle als Heilige, Yogis, Weise und Jivanmuktas erstrahlen! Möge Friede auf der Welt sein und Liebe in den Herzen der Menschen! Möge Seine göttliche Kraft in diesem Universum siegen, jetzt und für immer! Möge Gott euch alle mit Gesundheit, langem Leben, Frieden, Wohlstand und ewiger Wonne segnen!

ENDE

Dies ist Teil 17 einer unbearbeiteten Niederschrift eines Mitschnitts eines Vortrags mit Sukadev Bretz im Rahmen einer Yogalehrer Weiterbildung bei Yoga Vidya Ashram Bad Meinberg. Für genauere Erklärungen der Sanskrit Ausdrücke kannst du nachschauen im Yoga Wiki. Hier ein paar weiterführende Links:

Umfangreiche Informationen zur Yogalehrer Ausbildung

Hari Om Tat Sat

Hinter allem ist das Göttliche

krishna26Es könnte dann noch mit Bhakti Yoga gehen. Letztlich, hinter allem steckt Gott, der weiß es mehr als wir, was er damit meint. Und wir können der Überzeugung sein, irgendwo steckt auch in diesem relativen Universum sein Sinn, auch wenn wir es nicht wirklich sehen. Und die Überzeugung, dass es mehrere Leben gibt, erleichtert das Ganze. Und die Überzeugung, dass wir letztlich unendliches Selbst sind und nicht wirklich beeinflusst sind von Krankheit, und was im Körper passiert, ist auch etwas, was einem helfen kann, über das hinauszuwachsen. Sowohl aus der Ohnmacht des Yogalehrenden, der ja helfen will, wie auch aus der Verzweiflung, in der ein Schüler ist und leidet.

Glaube ist Sraddha. Glaube ist das Größte auf der Welt. Selbst höchste Rationalität hat Glauben zum Hintergrund. Man kann nicht rational über Dinge nachsinnen, an die man nicht glaubt. Auch des größten Philosophen Festung ist Glauben. Kein Intellektualismus kann sich als richtig erweisen, wenn er nicht von Glauben gestützt ist. Die ganze Welt beruht auf Glauben und wird durch Glauben geleitet. Religion hat Glauben als Wurzel. Man kann nicht Gott beweisen, wenn man nicht an Gott glaubt. Gott ist ausschließlich Glaubenssache. Dieser Glaube ist das Ergebnis früherer Samskaras. Manche Menschen sind geborenene Philosophen, andere wieder können die Grundlagen der Religion auch mit siebzig Jahren nicht erfassen. All das hat seine Ursache in Samskaras oder Eindrücken von früher. Der Glaube wird durch die Eindrücke von Handlungen, die in früheren Geburten geschahen, gelenkt, und der gegenwärtige Glaube ist näher oder ferner zur Wahrheit, je nach dem Fortschritt der spirituellen Evolution.
Blinder Glaube muß in vernunftgelenkten Glauben verwandelt werden. Glaube ohne Verstehen ist blinder Glaube. Bhakti ist Entwickeln von Glauben. Jnana ist Entwickeln von Bhakti. Glaube führt zur letztendlichen Erfahrung. Alles, was ein Mensch fest glaubt, das erfährt er, zu dem wird er. Die ganze Welt ist ein Produkt gläubiger Vorstellung. Wenn man nicht an die Welt glaubt, gibt es sie nicht. Wenn man nicht an Sinnesobjekte glaubt, spenden sie keine Freude. Wenn man nicht an Gott glaubt, erlangt man nie Vollendung. Falscher Glaube verwandelt sogar Sein in Nichtsein. „Wer glaubt, daß Brahman nicht existiert, wird selbst nicht-existent.“, sagt die Taittiriyopanishad. Glaube ist die grundlegende Notwendigkeit für spirituelles Sadhana.

– Fortsetzung folgt –

Dies ist Teil 16 einer unbearbeiteten Niederschrift eines Mitschnitts eines Vortrags mit Sukadev Bretz im Rahmen einer Yogalehrer Weiterbildung bei Yoga Vidya Ashram Bad Meinberg. Für genauere Erklärungen der Sanskrit Ausdrücke kannst du nachschauen im Yoga Wiki. Hier ein paar weiterführende Links:

Umfangreiche Informationen zur Yogalehrer Ausbildung