Das Ziel ist die Selbstverwirklichung

swami shiva91Es heißt, dass wir, bevor wir die höchste Verwirklichung erreichen, jede wichtige menschliche und zwischenmenschliche Erfahrung einmal gemacht haben müssen. So ähnlich, um das Abitur zu bestehen, muss man alle möglichen Erfahrungen vorher gemacht haben, Integralrechnung, Infinitesimalrechnung, Differenzialrechnung, Wahrscheinlichkeitsrechnung, das Elementesystem, und am Reck und am Barren. Ich weiß nicht, ob man das heute noch muss. Und gegen einen Fußball muss man auch noch treten. Also, so vieles muss man heutzutage machen, um das Abitur zu bekommen. Und vieles ist nicht deshalb, weil man was falsch gemacht hat, sondern gehört zum Lehrplan. Deshalb, oft die Frage ist: „Was habe ich falsch gemacht, dass ich die Erkrankung bekomme?“ Diese Betrachtungsweise führt oft nicht weiter. Es könnte sein, dass das ist. So ähnlich wie man ja auch Strafarbeiten – ich weiß nicht, ob es das heute noch gibt, aber zu meiner Zeit haben das Schüler bekommen. Strafarbeiten, wenn man was nicht so gut gemacht hat. Aber wenn man sehr gut war, hat man Zusatzaufgaben gekriegt. Das hieß dann nicht Strafarbeiten, sondern Zusatzaufgaben. Dann hat man nachher noch fünf Kasperstempel darunter gekriegt und dann wurde gesagt: „Beim nächsten Mal machst du das noch zusätzlich.“ Also, man kann größere Aufgaben kriegen, entweder indem man was falsch macht oder indem man etwas besonders gut macht. Und wir wissen jetzt nicht, im wievielten Leben wir sind und welche Erfahrung dran ist. Wir können aber davon ausgehen, dass jede Erfahrung ihren Sinn hat, auch wenn wir es in dem Moment nicht erfahren. Diese Überzeugung kann man manchmal Menschen vermitteln, wo man ihnen sagt: „die Erfahrung, die du jetzt machst, ist eine wertvolle und eine wichtige. In dem Überzeugungssystem, aus dem ich komme, heißt es, dass Krankheit auch einen Sinn hat, nämlich Menschen bestimmte Erfahrungen zu geben.“ Und vor diesem Hintergrund haben auch schwierige und schmerzhafte Erfahrungen ihren Sinn. Vor diesem Hintergrund kann auch ein gehandicaptes Leben seinen Sinn machen. Vor diesem Hintergrund kann auch Hilfsbedürftigkeit einen Sinn machen. Auch die Notwendigkeit, gegen seine Überzeugung sich jetzt diesen Ärzten auszuliefern und sich aufschneiden zu lassen, kann auch einen Sinn machen, dass man lernt, auch festgehaltene Meinungen mal loszulassen, wenn nötig. Das kann ein kleiner Subsinn sein dieses großen Sinns, den man nicht erfahren wird. Und oft könnt ihr damit Menschen auch helfen, dass ihr selbst diese Überzeugung habt. Eine demütige Überzeugung, nicht im Sinne von, „du wirst schon noch sehen, wofür es gut ist“, sondern im Sinne von: „In meinem Weltbild glaube ich daran und ich vermute, dass das auch bei dir so ist. Ich kann dir nicht sagen, was der Sinn ist, und wenn es jemand wissen würde, wärst du es selbst. Wenn du es jetzt nicht weißt, von meinem Bezugssystem aus, musst du es auch gar nicht wissen, in dem Moment, in dem du es erlebst, machst du schon das Richtige.“ Ich muss aber zugeben, es sagt sich leicht, aber ich kann mich erinnern, mal so eine Mutter vor mir gehabt zu haben, metastasierter Brustkrebs, Kind elf Jahre, alleinerziehende Mutter. Und metastasierter Brustkrebs, vor fünfzehn Jahren als das war, war das Todesurteil. Und sie hatte schon zwei Jahre Yoga gemacht und war auch spirituell. Sie hat gesagt: „Für mich ist das ja alles kein Problem, aber meine Tochter.“ Es gab dann noch ein halbes Happy End. Der Vater, der jahrelang die Tochter nicht hat sehen wollen, hat sie dann doch gesehen und hat zu seiner Tochter ein tolles Verhältnis aufgebaut, so dass dann, als die Mutter gestorben ist… Es ist auch zum Kinderyoga gegangen, das ist dann noch ein paar Mal dort hingegangen, es schien irgendwie mit der Situation umgehen zu können. Und der Vater hat es mindestens behauptet: „Ich kümmere mich darum und es läuft gut.“ Und die Tochter hatte offensichtlich eine enge Beziehung zum Vater und eine vertrauensvolle, also keine ängstliche. Aber das sind dann schon Momente, wo man auch manchmal überlegt, muss das mit dem Karma so sein?

– Fortsetzung folgt –

Dies ist Teil 15 einer unbearbeiteten Niederschrift eines Mitschnitts eines Vortrags mit Sukadev Bretz im Rahmen einer Yogalehrer Weiterbildung bei Yoga Vidya Ashram Bad Meinberg. Für genauere Erklärungen der Sanskrit Ausdrücke kannst du nachschauen im Yoga Wiki. Hier ein paar weiterführende Links:

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Nicht Identifikation mit Körper und Geist

swami shiva103Letzter Aspekt, Jnana Yoga. Jnana Yoga hat hier viele Aspekte. Natürlich, der höchste Aspekt wäre, im Sinne von Vedanta: „Aham Brahmasmi.“ Und das heißt: „Ich bin Brahman.“ Nicht identifizieren mit dem physischen Körper. Manche von euch kennen vielleicht das Kapitel „Gesundheit“ aus dem Buch „Göttliche Erkenntnis“, und der letzte Teil, dort sagt er dann, Vedanta ist das beste Allheilmittel gegen alle Krankheiten. Was nicht heißt, dass alle physischen Krankheiten dadurch geheilt werden, aber manche durchaus. Manche Krankheiten werden dadurch verschlimmert, dass der Mensch sich so sehr damit identifiziert und sich so viele Sorgen macht und so gibt es diese Rückkopplungsschleife. Es ist eine Krankheit da, Mensch macht sich Sorgen, weil er sich Sorgen macht, ist er verzweifelt, weil er verzweifelt ist, ist er noch ängstlich. Und Angst, Sorgen und Verzweiflung verstärken die Krankheit, verstärkte Krankheit verstärkt Verzweiflung, Angst, Sorgen, so sind wir in einem Teufelskreis. Sowie man sagt, „ich bin nicht der physische Körper, ich bin das unsterbliche Selbst, meine wahre Natur ist Satchidananda“, vielleicht das sogar erahnt und fühlt in der Meditation oder in einer systematischen philosophischen Selbstbefragung, in diesem Moment ist dieser Teufelskreis mal unterbrochen. Und dann kann der Körper sich vielleicht sogar leichter heilen und es ist sogar leichter, dann auch anschließend mit einer Affirmation zu arbeiten. Wenn man erst mal draußen ist und von einer höheren Warte und dann fällt es leichter. Ein zweiter Aspekt im Jnana Yoga im weiteren Sinn ist der ganze Aspekt des Karmas und damit auch Sinn im Leben und auch Sinn der Krankheit. Und man kann auch sagen, Krankheit, auf eine gewisse Weise, hat auch eine heilige Würde. Nicht jede Krankheit ist heilbar. Manche Erkrankungen sind nicht heilbar und so optimistisch ich immer hier spreche, wie toll die Wirkungen von Yoga sind, kenne ich auch Menschen, die trotz Yoga auf ihre Erkrankung keinen Einfluss gehabt haben. Und die ganzen empirischen Studien sagen bei fast keiner Erkrankung, dass Yoga alles beseitigt – es gibt ein paar Ausnahmen, wo eine sehr hohe Evidenz ist, dass es in jedem Fall sehr viel verbessert, aber in der Mehrheit der Fälle heißt es, dass die Hälfte der Leute geheilt wird, der anderen Hälfte der Hälfte geht es besser, und der anderen Hälfte der Hälfte, die fühlen sich nur besser, subjektiv, aber objektiv tut sich wenig. Und das ist nicht, weil die nicht ausreichend gut praktizieren, und auch nicht unbedingt, weil sie die falschen Übungen praktizieren, auch nicht, weil der Yogalehrer nicht ausreichend gut ist, sondern Karma. Und da hilft es natürlich, wenn man von vielen Leben ausgeht, denn ansonsten kann man sich manchmal fragen, es gibt Menschen, die haben einen Körper, der kaum krank wird, es gibt Leute, die sind siebzig und haben fast noch nie gefehlt bei der Arbeit und sind noch kaum krank geworden, obgleich sie gar nicht so gesund leben, und andere schon in der Kindheit, eine Krankheit nach der anderen, und so geht es ihr ganzes Leben, und andere noch schlimmer, schwere körperliche Erkrankung, die noch dazu schmerzhaft ist, noch dazu auf die Psyche geht, und dann Menschen, die Jahre und Jahrzehnte damit verbringen und keine Linderung spüren. Ist das gerecht? Nein. Die Welt ist nicht gerecht in dieser Hinsicht und letztlich geht es auch nicht um Gerechtigkeit. Man kann wachsen und lernen. Und wenn man versteht, von mehreren Inkarnationen, es gibt so viele Leben, die wir hatten und hoffentlich nicht haben werden, aber vielleicht noch haben werden, und da kann es eben auch sein, dass wir in einem Leben viele Schmerzen haben und viele Probleme und im anderen Leben erfahren, dass es schön ist den größten Teil des Lebens.

– Fortsetzung folgt –

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Positives Denken

1avDie nächsten beiden Techniken aus dem Raja Yoga sind natürlich auch Suggestion, Affirmation, Selbsthypnose usw., die man natürlich Menschen auch raten kann. Es gab mal eine Weile, da wurde das so genannte positive Denken ein bisschen verpönt von der akademischen Psychologie. Das positive Denken ist wieder groß in Mode gekommen, es gibt sogar jetzt eine positive Psychologie. Und natürlich, positives Denken ist nicht nur, einfach zu sagen, „mir geht es gut und alles ist in Ordnung“, sondern man kann noch mehr machen, einen Sinn im Leben usw. Aber wir können eben auch sagen: „Ich freue mich darauf, morgen ganz gesund zu sein. Ich freue mich darauf, morgen voller Dynamik und Kraft zu sein.“ Und manche von euch werden ein bisschen mehr noch kennen, wie man Affirmationen nutzen kann, die könnt ihr auch im Yogaunterricht nutzen. Und ihr könnt auch Affirmationen z.B. zu Beginn oder zu Ende der Tiefenentspannung immer machen, das nennt sich dann ja auch Sankalpa. Das ist eben dieser ganze Aspekt von Affirmation. Der nächste Aspekt vom Raja Yoga ist der so genannte Samyama-Aspekt. Patanjali sagt im dritten Kapitel des Yoga Sutra: „Da, wo man seinen Geist darauf konzentriert, dort bekommt man Jaya und Prajna.“ Das heißt Meisterschaft und auch Wissen. Das heißt, man kann auch mal Menschen raten, sich ganz zu konzentrieren auf ihren Körperteil, der weh tut. Man könnte vorher auch noch Fragen stellen: „Hast du für mich eine Botschaft?“ Man könnte ihn fragen: „Was willst du mir sagen? Was brauchst du, um heil zu werden.“ Das wäre mehr der Sankalpa-Aspekt. Und dann spürt man einfach hinein und erfährt den Körperteil. Und dann kann es passieren – keine Garantie, aber es kann passieren – dass plötzlich dem Menschen dämmert, was eigentlich der Sinn der Krankheit ist und vielleicht auch dämmert, was er tun muss, um die Krankheit loszuwerden. Ein letzter Aspekt vom Raja Yoga, wird man einfach überschreiben, Aufmerksamkeitsfokussierung. Und hier jetzt das Gegenteil von Samyama. Samyama heißt, sich auf die Krankheit konzentrieren oder das Körperteil, das wehtut oder erkrankt ist. Aufmerksamkeitsfokussierung heißt, man konzentriert sich eben woanders hin. Also, durchaus, weshalb Yoga auch wirkt und eine sehr hohe empirische Evidenz auch hat bei Schmerzen, Menschen, die chronische Schmerzen haben, erleben ihren Körper als Quell von Schmerzen und zum Teil als nichts anderes. Im Yoga lernt man, dass der Körper Quell sein kann von schönen Erfahrungen. Da mag die Hüfte weiter stechend wehtun und das wird auch zwischendurch grausam wehtun, aber nicht nur. Es wird auch mal schön sein in der Vorwärtsbeuge, so ein prickelndes Prana in der Wirbelsäule zu spüren, in der Kobra so sein Herz sich öffnen zu spüren, oder aus dem Schulterstand herauszukommen und irgendwo zu spüren, oder in eine Tiefenentspannung hineinzugehen, in der Zeit, wo die Hüfte gerade nicht spürbar ist, dieses schöne Energiegefühl zu haben. Und dadurch nimmt der Schmerz einen geringeren Raum ein im Bewusstsein, was sogar die Schmerzsensibilität insgesamt reduziert und sogar das Schmerzgedächtnis reduziert. Also auch hier kann man einiges machen vom Standpunkt des Raja Yoga her.

– Fortsetzung folgt –

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Yoga der Geisteskontrolle

meditation2Nächster Aspekt ist Raja Yoga. Raja Yoga, der psychologische Yoga, der Yoga der Geisteskontrolle. Vom Raja-Yoga-Standpunkt aus sind mehrere Sachen von Relevanz. Zunächst mal vom Standpunkt von Krankheit, Raja Yoga sagt, die Psyche wirkt auf den Körper. Körperliche Erkrankungen entsprechen oft einer psychischen Beschwerde. Früher waren so die Bücher von Dahlke Detlefsen bekannt, „Krankheit als Weg“ kennt vielleicht der ein oder andere noch, oder „Die symbolische Bedeutung der Krankheiten“, wo auch irgendwo gesagt wird, wenn einer eine bestimmte Krankheit hat, da ist ein karmischer Grund dahinter, der Mensch soll bestimmte Erfahrungen machen. Wenn er sie nicht auf der geistig-psychischen-emotionellen Ebene machen will, dann muss er die Erfahrung auf der körperlichen Ebene machen. Und so kann man z.B. überlegen, wenn man eine körperliche Beschwerde hat: „Welche Erfahrung mache ich jetzt durch die körperliche Beschwerde? Und wie könnte ich diese Erfahrung auch machen, anstatt krank zu werden?“ Das ist eine Überlegung. Also z.B. angenommen, man merkt, man hat eine Erkältung, die Erkältung führt dazu, dass man nicht mehr sprechen kann, dann würde man z.B. schließen: „Ah, die Krankheit will mir sagen, ich soll mich mal etwas zurückziehen, ich soll mit Menschen nicht so viel sprechen, also werde ich jetzt einfach mir vornehmen, ich spreche jetzt drei Tage mit Menschen nicht.“ Dann kann es sein, dass dann die Erkältung schneller vorbeigeht. Es ist nochmal was anderes, wenn man sagt: „Ich spreche nicht, weil ich nicht sprechen kann, um meine Stimme zu schonen.“ Oder ob man bewusst aufnimmt: „Die Lektion der Krankheit ist, dass ich mich etwas zurückziehe und deshalb ziehe ich mich bewusst zurück.“ Ich mache also ganz bewusst die Erfahrung der Einsamkeit oder des Zurückziehens, statt nur die gezwungene und innerlich mit sich und der Umwelt hadern und mit Gott ganz besonders, dass man ausgerechnet jetzt die Erkältung kriegt. Das ist also ein Aspekt, Psyche und Körper. Natürlich, auf einer anderen Ebene werden Menschen auch immer dann die gleiche Erkrankung kriegen, wenn sie in einer ähnlichen psychischen Verfassung sind. Man kann auch manchmal durchaus Menschen mal fragen, wenn man ein Vertrauensverhältnis dort hat – man muss aufpassen, es sollte nicht übergriffig wirken, Menschen über ihre Psyche auszufragen, da rührt man an eine Grenze. Da müsst ihr mit Fingerspitzengefühl vorgehen und es hängt an euch selbst, ob ihr das machen wollt oder nicht. Aber man kann es machen und manchmal mit gutem Erfolg machen. Man kann mal fragen: „Hattest du diese Erkrankung öfters?“ „Ja, habe ich schon öfters.“ Dann kann man noch fragen: „Wann geschieht dir die Erkrankung? Gibt es irgendeine Gemeinsamkeit in der psychischen Disposition?“ Dann sagt der was. Dann kann man überlegen, stellt dann fest, das ist immer eine bestimmte Situation. Und jetzt habt ihr keine psychologische Yogatherapie-Ausbildung allein mit dieser einen Woche, also werdet ihr jetzt nicht therapeutisch tätig werden. Aber ihr könnt sagen, wenn da z.B. Angst dahinter ist, weil irgendwo immer dann, wenn jemand einen nächsten Schritt machen soll und dann kriegt er es mit der Angst zu tun und diese Angst führt dann zu irgendeiner körperlichen Beschwerde. Dann kann man überlegen, wie geht man mit Angst anders um. Und dann kann man z.B. auch Mut entwickelnde Asanas üben wie Kopfstand oder wie den Held oder wie Rückbeugen oder andere Techniken, mit denen man den Brustkorb weit bekommt. Umgekehrt, wenn man feststellt, immer dann, wenn es eine Enttäuschung ist oder wenn man sich verraten fühlt von anderen, dann kommt diese Erkrankung, dann kann man überlegen, was könnte man vielleicht machen? Vielleicht braucht man ein Vertrauen, ein tieferes Vertrauen, dann kann man überlegen, welche vertrauenerweckende Asanas gibt es. Das ist so – man kann sagen – eine zweite Weise, wie man über den Raja Yoga zu Asanas kommen kann. Übrigens auch aus dem ersten heraus, wenn man irgendwo feststellt, man hat eine bestimmte Erkrankung: „Zu welcher Erfahrung führt die Erkrankung? Was könnte ich für Asana machen, die diese Erfahrung auch gibt, ohne dass ich deshalb zu lange krank sein muss?“ Auch das kann man z.B. machen. Also ein breites Gebiet.

– Fortsetzung folgt –

Dies ist Teil 12 einer unbearbeiteten Niederschrift eines Mitschnitts eines Vortrags mit Sukadev Bretz im Rahmen einer Yogalehrer Weiterbildung bei Yoga Vidya Ashram Bad Meinberg. Für genauere Erklärungen der Sanskrit Ausdrücke kannst du nachschauen im Yoga Wiki. Hier ein paar weiterführende Links:

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Hatha Yoga wirkt auf die Chakras

chakra6Normalerweise seid ihr vertraut, welche Asana der Yoga Vidya Grundreihe auf welches Chakra wirkt, und so könnt ihr auch Übungen machen für das konkrete Chakra. Wir haben ja hier im Haus auch Chakra-Wochen oder die Chakra-Kur, die große Chakra-Kur, neun Tage durch alle Chakras durch, an jedem Tag ein Chakra. Auch für jemandem, der mit Menschen mit Beschwerden arbeiten will und das durchaus auch vom Energetischen her, eine interessante Sache. Es würde jetzt etwas zu weit führen, jede Erkrankung mit einem Chakra zu verbinden, aber es gibt solche Tabellen, wo Organe mit den Chakras in Verbindung gebracht werden. Und erst mal ist es gar nicht so kompliziert, nämlich logischerweise, Sahasrara Chakra ist dann mit den höheren Teilen des Hirns verbunden. Und natürlich, Manipura Chakra auch mit den Bauchorganen und Sonnengeflecht. Svadhisthana Chakra logischerweise mit Geschlechtsorganen. Muladhara Chakra dann mit Anus und Ausscheidung usw. Und auch dort kann man eben schauen, wenn was gestört ist, dass man das betreffende Chakra auch angeht mit Asanas, Pranayama oder speziellen Visualisierungsübungen und Atemtechniken in Asanas und Pranayama und Meditation. Und natürlich, vom Kundalini-Yoga-Standpunkt aus gilt auch, da, wo man hindenkt, dort fließt das Prana hin. Allgemein, wenn irgendwo eine Erkrankung ist, fließt das Prana dort nicht richtig, also kann man lernen, Prana dort hinzuschicken und kann damit auch durchaus heilen. Und im Kundalini-Yoga werden auch Mantras verwendet und da kennt ihr ja inzwischen die Surya Mantras und hoffentlich noch besser das „Om Tryambakam“, das kann man auch für Menschen wiederholen. Und wenn ihr in einer Gruppe hört, dass es jemandem gerade nicht so gut geht, könnt ihr durchaus die Gruppe am Ende zusammen das „Om Tryambakam“ singen lassen. Es ist oft gerade in der Gruppe so eine Heilenergie da und die kann schon eine ganze Menge bewirken. Wir machen das ja regelmäßig. Ihr habt es ja mitgekriegt, manchmal fast jeden Satsang, manchmal nur jeden dritten Tag, kriegt der Satsang-Leiter so einen Zettel, dass für jemanden „Om Tryambakam“ gesungen werden soll und wir haben auch schon Wunderheilungen gehabt. Nicht jeder kriegt eine Wunderheilung, wir haben auch solche gehabt, für die wir gebetet haben, und drei Tage später waren sie tot. Wir haben aber auch schon welche gehabt, ich kann mich an einen Fall erinnern, der ist schon eine Weile her, der hat gesagt, er muss in einer Woche eine Prostata-Operation haben und es sei schon sehr schlimm, die PSA-Werte sehr, sehr hoch und eine Biopsie war auch schon positiv, was nicht positiv ist, und ob wir nicht für ihn beten können, das „Om Tryambakam“. Und dann haben wir das gemacht und dann habe ich ihm nur noch gesagt, er soll, bevor die OP gemacht wird, vielleicht noch mal untersuchen lassen, mindestens den PSA-Wert nochmal bestimmen lassen. Und zur grenzenlosen Verwunderung seiner Ärzte… Direkt vor der OP – ich weiß nicht, ob einen Tag oder vor der OP direkt – also jedenfalls hat er darauf bestanden, nochmal den Wert zu messen und der war wieder normal. Und dann haben die Ärzte die Operation abgebrochen, weil sie gesagt haben: „Jemanden, mit einen solchen PSA-Wert, den brauchen wir nicht zu operieren.“ Und eine Folgeuntersuchung später hat auch gezeigt, war weg. Also, so Sachen passieren, aber ich kann nicht sagen, dass es jedes Mal passiert, im Gegenteil kann ich sagen, manchmal scheint es physisch nichts zu bewirken, aber manchmal gibt es auch Wunderheilungen. Das könnt ihr auch ausnutzen, das könnt ihr auch in einer Yogagruppe ausnutzen, das könnt ihr mit dem „Om Tryambakam“ ausnutzen. Ihr könnt aber auch einfach ein Mantra wie „Om Namo Narayanaya“ mehrmals wiederholen lassen, das ist vielleicht einfacher in der ganzen Gruppe. Oder ihr singt es und bittet alle, für die betreffende Person Heilenergie zu schicken. Darüber, dass ihr selbst Heilenergie schicken könnt, wenn ihr Menschen Hilfestellungen gebt, darüber haben wir schon gesprochen. Das sind alles Aspekte vom Kundalini Yoga.

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